Politische Korrektheit

(15.09.2023)


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Vorbemerkung


Schon lange, ja seit Jahren, beschäftigt mich das Thema der politischen Korrektheit. Und schon vor Monaten habe ich begonnen, dazu eine umfangreiche Arbeit zu schreiben.


Bisher habe ich aber noch nichts davon veröffentlicht. Auch, weil anderes dazwischen kam. Aber vor allem, weil ich immer dachte, die Texte sind noch nicht gut genug, ich muss sie noch verbessern, erweitern und korrigieren. 


Jetzt habe ich aber beschlossen, einfach mit der Veröffentlichung der Einführung auf meiner Homepage anzufangen, um dann Stück für Stück weitere Kapitel einzustellen. Die werde ich dann eben ggf. später noch einmal modifizieren.


Die EInführung ist unten zu lesen. 


Außer der Einführung werde ich die folgenden Texte nur als PDF-Dateien hochladen. Das ist für mich wesentlich einfacher, weil ich so nicht die Struktur der Artikel an das Homepage-Format anpassen muss. Aber es ist auch für den Leser einfacher: er kann die Artikel in der von ihm gewünschten Reihenfolge lesen – und er kann sie runterladen, um sie dann später offline zu lesen.


Ich beschäftige mich kritisch mit der „politischen Korrektheit“, denn ich sehe sie als eine illiberale Ideologie, die unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung bedroht.

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PDFs


neu ab 26.09.2023























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Kritik der politischen Korrektheit  15.09.2023


- Die neuen Weltverbesserer oder
die neuen Menschen-Verbesserer -



1  Einführung


Es gibt eine neue Bewegung in Deutschland, die überwiegend aus den USA zu uns herübergekommen ist. Man hat noch keinen einheitlichen und eindeutigen Begriff für diese Bewegung. Am besten passt „politische Korrektheit“ (political correctness, „PC“). 

Ich schreibe „Politische Korrektheit“  normalerweise groß, weil es inzwischen eine Art Namen ist.


Diese Korrektheit umfasst vor allem 3 Bereiche bzw. 3 zentrale Forderungen:


1) ökologisch
Es wird Umweltschutz gefordert, konkret Nachhaltigkeit, Verkehrswende und Energiewende, Klimaschutz usw.


2) gesellschaftlich
Hier ergeben sich vor allem Forderungen nach Moral, Feminismus, Anti-Rassismus bzw. allgemein Anti-Diskriminierung, (sexuelle) Diversität, Inklusion, Identitätspolitik bzw. Minderheitenpolitik und Gender-Sprache, vegane Ernährung und Tierwohl, aber auch Achtsamkeit.
Aus dem Amerikanischen sind noch Begriffe wie Woke (Erwachtes Bewusstsein für – z. B. rassistische – Diskriminierung) oder Cancel Culture (Sozialer Ausschluss von „nicht korrekten“ Personen) bekannt.


3) politisch
Im Politischen wird weltweit eine Politik gefordert, die den westlichen Vorstellungen von Demokratie und Menschenrechten genügt, auch wenn das mit Konflikten oder sogar Krieg verbunden ist. Dazu gehört eine Ablehnung sogenannter autokratischer Staaten wie China und insbesondere Russland. Hauptkampfplatz der „politisch Korrekten“ ist derzeit der Ukraine-Krieg, wo sie für bedingungslose Unterstützung der Ukraine eintreten, auch wenn das mit einer Weltwirtschaftskrise verbunden ist.


So gesehen steht der Über-Begriff der Politischen Korrektheit auch für ökologische Korrektheit, moralische Korrektheit, Gender-Korrektheit u.v.m.


Korrektheit ist zwar nicht von vorne herein etwas Negatives. Aber von der Bewegung für politische Korrektheit  werden völlig überzogene, ideologische, antiliberale, ja absurde Korrektheits-Forderungen erhoben, dass dies teils schon einen diktatorischen Charakter hat.


Es geht darum, dass bestimmte Gebote bzw. Verbote erlassen werden: wie man handeln muss bzw. nicht handeln darf, aber auch wie man sprechen muss bzw. nicht sprechen darf. Das ist der gemeinsame Nenner dieser Strömungen, die auf den ersten Blick sehr unterschiedlich scheinen: es geht um eine ideologische Weltverbesserung und Menschenverbesserung.


Natürlich ist der Begriff der „Diktatur“ im Zusammenhang mit der Politischen Korrektheit pointiert, um auf den Mangel an Demokratie in der Bewegung der Politischen Korrektheit hinzuweisen. Dabei steht im Vordergrund eine sich anbahnende „Öko-Diktatur“ oder wenigstens „Ökokratie“, mit vielen Verboten und Geboten oder wenigstens Soll-Vorschriften zu Klimaschutz, Ernährung, Autofahren, Reisen, Heizen u.v.m.



Die Ideologie der Politischen Korrektheit


Diese Bewegung für politische Korrektheit hält sich selbst für überlegen, für vernünftig und moralisch sowie für fortschrittlich.


Leider stimmt das zum größten Teil nicht: Diese Bewegung ist überwiegend irrational, unterkomplex, undemokratisch, antiliberal, ideologisch, bigott, humorlos, narzisstisch, intolerant bis aggressiv-militant.


Die Korrekten sind sehr scheinheilig, sie haben einen Doppelmoral, sie messen mit zweierlei Maß: Sie stellen bestimmte Ideale auf, an die sie sich aber selbst nicht halten, ganz im Gegenteil.


- Die Korrekten fordern Antidiskriminierung, sie diskriminieren aber alle, die nicht ihre abwegigen Ideen teilen.


- Die Korrekten fordern Diversität, sind aber nicht bereit, diverse Meinungen zuzulassen. Für sie sind nur ihre eigene Meinung richtig und wichtig.


- Die Korrekten fordern mehr Demokratie, aber sie sind nicht bereit, demokratische Mehrheitsmeinungen zu akzeptieren.


Was besonders ärgerlich ist: mit Suggestionen und Manipulationen versuchen die Korrekten, ihre fragwürdigen Ziele schmackhaft zu machen. Z. B. der Regenbogen: er ist ein universales, kosmisches, fast heiliges Symbol, ein Hoffnungszeichen für viele Völker und Religionen. Aber die Korrekten haben dieses Symbol für ihre bizarren Vorstellungen von diverser oder queerer Sexualität vereinnahmt, man kann auch sagen missbraucht.


Sie sprechen z. B. von einer „Regenbogen-Familie“. Aber was hat eine  Familie mit zwei schwulen Vätern und einem (z. B. adoptierten) Sohn mit dem Regenbogen zu tun? Gar nichts! Oder was hat die Verbindung zweier Lesben, die mittels künstlicher Befruchtung eine Tochter bekommen haben, mit den fröhlichen Farben des Regenbogens zu tun? Auch gar nichts! 


Diese Familienkonstellationen sind für die Kinder oft unsagbar peinlich, nur den Eltern gefällt es. Aber indem die Korrekten solchen fragwürdigen Queer-Familien das positive Symbol des Regenbogens überstülpen, wollen sie diese Beziehungen legitimieren, überhöhen, sogar hypen.


Politische Korrektheit heißt, man muss das „Richtige“, das Korrekte tun und sagen. Tut man das nicht, wird man abgewertet und angegriffen, als eben unkorrekt, als rücksichtslos, unmoralisch usw., als „nicht o.k.“ Überspitzt gesagt:  Am liebsten würden viele Korrekte wohl eine „Gender Polizei“ wie die islamistische Sharia Police einführen, die korrektes Gendern überprüft.


In seinem berühmten Buch „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“ verteidigt der Philosoph Karl Popper die liberale Demokratie gegen allmögliche Ideologien. Ich bin sicher, heute würde Popper auch die Ideologie der politischen Korrektheit als einen Feind einer liberalen und demokratischen Gesellschaft anprangern.



Die unwissenschaftliche Politische Korrektheit


Man betont bei der Politischen Korrektheit, vor allem bei den Grünen, immer, wie wissenschaftlich man ist – eben weil man es gerade nicht ist. Man beruft sich auf DIE Wissenschaft, aber es gibt real nur unterschiedliche wissenschaftliche Richtungen und Theorien.


Es ist überwiegend eine Pseudowissenschaft, die die Politische Korrektheit anbietet. So ähnlich wie der Creationismus, der die Evolutionstheorie ablehnt und behauptet, die Welt sei allein durch Schöpfung entstanden, genau wie in der Bibel beschrieben. Manches erinnert auch an Scientology, eben ein Sekte. 


Vor allem in der sogenannten Gender-Forschung verbreiten selbsternannte Forscher und mehr noch Forscherinnen ihre sexuellen Ideologien, z. B. dass es eine Vielzahl (über 50) unterschiedliche Geschlechter gäbe, was aus Sicht der zuständigen Wissenschaft, der Biologie, einfach Unsinn ist. Schlimmer noch: Seriöse Wissenschaftler, die nicht dieser Gender-Ideologie folgen, werden angefeindet, auf Universitäten gemobbt, teils an Vorträgen gehindert. Hier ist die Freiheit und Objektivität der Wissenschaft massiv bedroht.


Und wenn z. B. eine kämpferische Feministin eine Studie über Gender-Sprache macht, ist von vorne herein klar, dass sie angebliche wissenschaftliche Beweise für die Vorzüge des Genderns „findet“.


Generell ist schon auffällig: Wenn die Grünen eine Studie oder Untersuchung in Auftrag geben, kommt immer das Ergebnis raus, was sie erwartet und erwünscht haben. Das ist aber nicht Wissenschaft, eine wissenschaftliche Studie ist ergebnisoffen (es kann natürlich auch sein dass Studien mit unliebsamen Ergebnissen von den grünen Auftraggebern einfach nicht veröffentlicht werden.) 


Für die politisch Korrekten gilt generell gilt der bekannte Spruch: „Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast!“


Zu dem wissenschaftlichen Niveau der Klimaforschung schreibe ich noch in späteren Kapiteln.



Die Grünen als Hauptvertreter der politischen Korrektheit


Politisch getragen wird diese Korrektheits-Bewegung in Deutschland in erster Linie von der Partei der Grünen, die man ja auch nicht umsonst die „Verbots-Partei“ nennt. Ebenfalls stark beteiligt sind die Linken und Sozialdemokraten. 


Eher kritisch zur Politischen Korrektheit stehen die konservativen und sogenannten rechten Parteien. Und am wenigsten anfällig für Politische Korrektheit ist die FDP, denn deren Liberalismus ist eine Art Gegengift zur Politischen Korrektheit.


Da überwiegend konservative Parteien die Politische Korrektheit kritisieren, haben die „politisch Korrekten“ sich das so zurecht gelegt, dass es eben rechte oder gar rechtsradikale Kräfte sind, die gegen politische Korrektheit sind. Das ist eine bewusste Diffamierung.


Die Hauptkritik an der Politischen Korrektheit, wie auch meine Kritik, kommt nämlich aus einem Humanismus, einem Geist von Toleranz und Liberalismus sowie Pazifismus, aus der Theorie der Aufklärung, von Wissenschaft und Rationalität.


Hier ist eine wichtige Unterscheidung zu treffen. Normen und aus ihnen abgeleitete Gebote und Verbote gehören zum menschlichen Leben dazu, sonst wäre ein geregeltes Miteinander nicht möglich. Das Problem ist, wenn diese Gebote/Verbote überhand nehmen und nicht begründet, sondern ideologisch-irrational sind.



Neues Spießertum


In den früheren Jahren waren es eher die konservativen Parteien, insbesondere die CDU, aber auch die Kirchen, die auf der Einhaltung enger und strenger Regeln beharrten, z. B. in einer sexualfeindlichen Moral. 


Gegen diese Haltung gab es vor allem in den 60er und 70er Jahren eine starke Gegenbewegung, die von jungen Menschen aus verschiedenen Strömungen getragen wurde, von den Hippies bis zu den Marxisten.


Diese waren überwiegend links, aber auch grün orientiert, sie wandten sich gegen den autoritären Staat, gegen die „verstaubte“ Gesellschaft, aber z. B. auch gegen die Aufrüstung, gegen den Vietnamkrieg der USA ( bzw. gegen den Nato-Doppelbeschluss). Sie wollten Freiheit und Selbstbestimmung, freie Liebe und Frieden („love and peace“). 
Generell wandten sie sich gegen die Spießer, die engstirnig, stur und ängstlich einfach am Alten festhalten wollten.


Heute sind es dagegen gerade die Strömungen, die früher den Protest getragen haben, die sich in einer neuen politischen Korrektheit einmauern, die neue Gebote und Verbote erlassen: die Grünen und die Linken. Und es sind eher die konservativen Kräfte, die dagegen protestieren.


Interessant ist, dass der Kabarettist Dieter Nuhr auch bei den neuen Korrekten von „Spießern“ bzw. „Neo-Spießern“ redet. Und es ist wahr: Es ist dasselbe autoritäre, ideologische und letztlich dumme Spießertum, das jetzt von Grünen und Linken vertreten wird. Früher achteten die Spießer streng auf ein Kirchen-gerechtes Leben, heute auf ein Klima-gerechtes Leben. Die Ziele haben sich gewandelt, geblieben ist das besserwisserische, sture, penetrante Verhalten.



Integration oder Kampf gegen die Politische Korrektheit?

 
Normalerweise ist immer eine Integration von verschiedenen Richtungen sinnvoll, hier also von Politischer Korrektheit mit einer liberalen, aufgeklärten Vernunft. Man könnte das (wenige) Brauchbare der politischen Korrektheit in ein größeres Ganzes einordnen. Das ist aber kaum möglich, weil die Vertreter der politischen Korrektheit so irrational, intolerant, aggressiv und anmaßend auftreten, für sich allein die absolute Wahrheit beanspruchen, dass eine irgendwie geartete Verbindung kaum möglich ist.


Ich tendiere – von der Polaritäts-Theorie her – in meinen Texten meistens für ein Gleichgewicht bzw. für einen Ausgleich von verschiedenen Polen, z. B. Yin und Yang. Dieses Gleichgewicht der Pole garantiert am ehesten eine Stabilität, die allerdings nicht statisch sein muss, sondern auch dynamisch sein kann.


Die Bewegung der Politischen Korrektheit ist aber so einseitig auf den Pol Kontrolle, Ideologie, Irrationalität, Feindseligkeit usw. ausgerichtet, dass man sich für einen sehr starken Gegenpol aussprechen muss, um ein Gleichgewicht zu erreichen. (Ja, man muss sich fragen, ob die Ziele und Methoden der Politischen Korrektheit nicht so destruktiv sind, dass ein Gleichgewicht gar nicht erwünscht ist, sondern eine eindeutige Hinwendung zu einem Gegenpol.)


Gut, manche Ideen der Politischen Korrektheit wie Gleichberechtigung der Geschlechter sind prinzipiell sinnvoll, aber sie verkommen bei den Korrekten sofort zu einer Ideologie der Gleichheit der Geschlechter, was faktisch falsch ist und überdies auch kontraproduktiv wäre. 


Oder die „korrekte“ Forderung nach dem Schutz von Minderheiten: dagegen kann eigentlich niemand etwas haben. Aber bei den Korrekten wird das eben so pervertiert, dass Minderheiten absurd überzogene Ansprüche an die Mehrheitsgesellschaft stellen und diese dominieren wollen.


Aber wie auch immer man theoretisch die Integrationsmöglichkeit der Politischen Korrektheit beurteilt, ausschlaggebend ist, wie sich ihre Vertreter real verhalten. Und da ist kaum eine Kompromissbereitschaft zu erkennen.


Die Bewegung der Politischen Korrektheit plant  letztlich eine „Kultur-Revolution“. Die Gesellschaft soll umgeändert werden, ihr soll die neue Korrekt-Ideologie übergestülpt werden.


Ja, der Mensch soll verändert werden, er soll zum „korrekten Menschen“, zum „homo rectus“ umgemodelt werden. Das gilt vor allem für die Männer, die der neuen Bewegung prinzipiell verdächtig sind. Sie sollen ihrer „toxischen Männlichkeit“ beraubt werden.


Wer nicht mitmachen will bei dieser „neuen schönen korrekten Welt“ (brave new correct world), der wird ausgegrenzt. Es ist wie der alte Kampf des Guten gegen das Böse: die korrekten Gutmenschen im Kampf gegen die unkorrekten Negativlinge.



Die schweigende Mehrheit ist gegen die politische Korrektheit


Die Bewegung der Politischen Korrektheit ist eine Minderheit, die aber der Mehrheitsgesellschaft ihre Meinung aufdrücken will. Das ist undemokratisch, denn in der Demokratie bestimmt nun einmal die Mehrheit. 


Die Bewegung versteht sich aber als Elite, die besser weiß, was für die Menschen richtig ist. Ein besonders perfider Schachzug ist, dass sie die Gegner ihrer Bewegung als undemokratisch diffamieren. Obwohl gerade das Gegenteil wahr ist.


Zwar will nach vielen Umfragen die Mehrheit der Bevölkerung diese (übertriebene) Politische Korrektheit nicht oder nur ein wenig. Die weitaus meisten Deutschen halten z. B nichts vom Gendern, sie wollen nicht ihr ganzes Leben für Klimaschutz umstellen, sie können sich ein teures E-Auto gar nicht leisten, sie ärgern sich, wenn ihnen immer mehr Wörter als „unkorrekt“ verboten werden, wenn der Flirt (eines Mannes) schon als sexuelle Belästigung umgedeutet wird, und sie verstehen nicht, warum Menschen mit abweichender Sexualität total gehypt werden usw.


Nur haben wir es eben mit der berühmten „schweigenden Mehrheit“ zu tun, die über lange Zeit nicht aufbegehrt, auch nicht oder nur wenig öffentlich gegen die Diktatur der Politischen Korrektheit Stellung bezieht. Aber die Frage ist, ob es der schweigenden Mehrheit nicht irgendwann reicht mit der ständigen Gängelei, Bevormundung und Maßregelung. Ob sie sich doch einmal wehrt, zunächst mit dem Wahlzettel?


Denn es ist wichtig, die Herausforderung dieses Kulturkampfes anzunehmen. Dass wir uns nicht unser Leben, unsere Gesellschaft und unsere Sprache von fehlgeleiteten Ideologen, man kann auch sagen von neuen Spießern wegnehmen lassen, die zudem deutlich  in der Minderheit sind.


Das Problem ist nur, dass auch in den Medien sehr viele von den „Superkorrekten“ sitzen und wir daher über TV, Radio, Internet und Printmedien ständig mit den „Korrekt“-Informationen und -Mahnungen berieselt werden. Umso wichtiger, diesen Suggestionen – sagen wir es pointiert –  dieser Gehirnwäsche zu widerstehen. Und ihr mit Vernunft, Mut und Selbstsicherheit zu begegnen.



Außenpolitische „Korrektheits“-Missionierung


Aber die politisch Korrekten wollen nicht nur die eigenen Landsleute reglementieren und sanktionieren, in Form eines neuen Missionarstums will man der ganzen Welt unsere westlichen Werte, unsere „wertebasierte Politik“ aufzwingen.


Was für eine Anmaßung! Andere Staaten haben auch Werte, nur eben ggf. andere. Die Korrekten machen ein irrsinniges Theater um kulturellen Respekt: wenn sich z. B. eine deutsche Frau Rasta-Locken flechten lässt oder wenn eine deutsche Band Reggae spielt, dann sei das unkorrekte „kulturelle Aneignung“ (obwohl es doch gerade Sympathie für die andere Kultur ausdrückt). 


Die Korrekten selbst aber haben überhaupt keinen Respekt für andere Kulturen und deren Werte, wenn die nicht zu ihrem Weltbild passen, z. B. wenn in einem anderen Land, einer anderen Kultur, Homosexualität verpönt ist.


Das ist ein politischer Neo-Kolonialismus, wie er ausgeprägter kaum geht. Er geht vom ganzen Westen aus, aber auch ganz besonders von Deutschland. 


Das Gesicht dieses neuen bzw. alten, besserwisserisch-chauvinistischen, hässlichen Deutschlands ist in erster Linie die Außenministerin Baerbock, die überall in der Welt deutsche oder westliche Vorstellungen und Werte durchsetzen will. 


Nicht nur, dass sie Deutschland damit weitgehend unbeliebt macht, sondern sie löst durch ihr undiplomatisches Auftreten oft gerade das Gegenteil aus. Viele Staaten, z. B. des globalen Südens, wehren sich gegen diesen normativen Imperialismus und beharren erst recht auf ihren Werten. Ist es denn schon wieder so weit, dass „am deutschen Wesen die Welt genesen soll“?



Der Niedergang des Westens?


Eigentlich neige ich nicht zu Dramatisierungen. Aber die Frage ist doch erlaubt, ob bei weiterer Durchsetzung der Politischen Korrektheit ein Niedergang Deutschlands oder insgesamt ein Niedergang des Westens droht, dass er in seiner Dekadenz von virilen, leistungsfähigen, konkurrierenden Gesellschaftssystemen bzw. Staaten völlig dominiert wird.


Wie gesagt, ich will nicht gleich den „Untergang des Abendlandes“ beschwören, aber es geht auch nicht unbedingt um völligen Zerfall und Chaos, sondern „nur“ um einen drohenden starken Bedeutungsverlust der westlichen Welt.


Es hat in der Geschichte immer wieder Beispiele gegeben, wie große Reiche  aufstiegen (wie auch der Westen aufgestiegen ist) und dann wieder zerfielen und untergingen, meistens mehr durch eigenen geistigen und moralischen Verfall als durch äußere Gegner; die nutzten dann nur die Schwäche dieser Reiche bzw. Systeme. Das bekannteste Beispiel ist der Aufstieg und Niedergang des Römischen Reiches.


Also, ohne es dramatisieren zu wollen: Es gibt viele Degenerations-Zeichen in der Bewegung der Politischen Korrektheit, die auf einen möglichen Abschwung der westlichen Welt hindeuten


die zunehmende Dekadenz, die übertriebene Empfindlichkeit, das ständige gekränkt und beleidigt sein, die Aushöhlung der Demokratie, stattdessen eine radikale Minderheitenpolitik, verbunden mit anmaßenden Forderungen, die starke Ideologisierung, damit andererseits eine Verunwissenschaftlichung des Staates, eine Fake-Mentalität in der Politik, die sexuelle Dissoziation, die Unfähigkeit, Konflikte wie z. B den Ukraine-Krieg rational zu lösen usw. usw.


Kinder und Jugendliche werden vielfach verzärtelt und verweichlicht. Die neueste Idee: Man will die sportlichen Wettbewerbe, wie die Bundesjugendspiele, abschaffen (oder jedenfalls ihres Konkurrenzcharakters berauben), damit sportlich schwächere Kinder sich nicht unterlegen bzw. diskriminiert fühlen könnten. Das würden Menschen in aufstrebenden z. B. asiatischen Staaten sicher als absurd abtun.


Generell ist ein Zeichen für den Verfall der westlichen Leistungsgesellschaft, dass immer mehr von dem Leistungsprinzip abgerückt wird, zugunsten einer Gleichheits-Quote. Es wird bei einer Arbeitsstelle nicht mehr der eingestellt, der am besten qualifiziert ist, sondern der, der eine Quotenregelung erfüllt. 


Das ist schon lange mit der Frauen-Quote losgegangen. Natürlich können Frauen genauso qualifiziert wie Männer sein oder ggf. auch qualifizierter. Aber immer mehr werden Stellen danach vergeben, dass z. B. 50% (oder sogar mehr) Frauen eingestellt werden müssen, konkret, dass eine Frau eingestellt wird, obwohl ein männlicher Bewerber besser qualifiziert ist. (Wozu das führen kann, sieht man ja bei den Grünen.)


In Zukunft ist zu erwarten, dass es immer mehr Quoten gibt, für allmögliche Geschlechtsorientierungen: homosexuell, schwul, lesbisch, Inter, trans, non-binär usw. usw. Wahrscheinlich auch Quoten nach der Hautfarbe. Oder nach Alter. Oder nach einer Behinderung. Natürlich ist behinderten Menschen zu wünschen, dass sie eine Stellung bekommen, aber sie müssen auch für die Stelle kompetent sein.


Denn eine Gesellschaft, ein Land, steht im Wettbewerb mit vielen anderen Staaten weltweit und  kann sich nicht leisten, von Leistung immer mehr auf Quote zu wechseln – so wird Deutschland völlig ins Hintertreffen geraten. Schon jetzt steht ja auf Stellenanzeigen immer auch „divers“. Vielleicht werden Firmen aus Angst vor Verleumdungen von aggressiven Antidiskriminierungs-Aktivisten lieber völlig ungeeignete, aber dafür diverse Bewerber einstellen, um nicht im Internet fertig gemacht zu werden.



Die sexuelle Korrektheit


Ein Haupttummelplatz der Politischen Korrektheit ist die sogenannte „diverse Sexualität“. Und die könnte eine besondere Rolle bei dem Niedergang Deutschlands und des Westens spielen.


Es ist einmal diese hemmungslose Egozentrik, sich selbst so wahnsinnig wichtig nehmen, diese Nabelschau, die immer mehr Leute dazu veranlasst, darüber zu grübeln, welche „sexuelle Orientierung“ sie denn eigentlich haben und ob sie die selbst ändern wollen. Anstatt vielleicht einfach zu akzeptieren, wie die Natur (und wenn man so will auch, wie Gott) ihn bzw. sie vorgesehen und ausgestattet hat.


Das neue Selbstbestimmungsgesetz fördert diesen Sex-Wandel. Es puscht eine Beliebigkeit der sexuellen Bestimmung, getarnt als freie Selbstentfaltung. Jeder kann sich jedes Geschlecht oder auch gar keines zusprechen. Der Staat akzeptiert das sofort und ohne Einschränkung. Und später kann man es auch wieder ändern – wenn es denn dann noch geht.


Die Gefahr ist vor allem, dass Jugendliche, die schon ab 14 Jahren selbst entscheiden dürfen, sich einer verstümmelnden Operation zur sexuellen Umgestaltung unterziehen, die natürlich nicht reversibel  ist – wenn man später vielleicht erkennt, dass man nur einer Mode aufgesessen ist.


Vieles „darf“ in der korrekten Welt ja nicht mehr gesagt werden, ganz besonders über Sexualität. Was früher in der Soziologie „abweichende Sexualität“ genannt wurde, was von Psychiatern oder Medizinern klar als sexuelle Störung  bzw. Identitätsstörung bestimmt wurde, soll heute unter dem Deckmantel der „Diversität“ als völlig normal und der Heterosexualität gleichwertig umgedeutet werden. (Bei der Grünen Partei führte das ja zeitweilig dazu, dass prominente Grüne Homosexualität mit Kindern propagierten.)


Ja, es ist ja dieses Verrückte, dass sexuelle Minderheiten heutzutage versuchen, die normale Heterosexualität zu diskriminieren. Schon lange werden ja von einem militanten Feminismus Männer generell diskriminiert, als sexuell gewalttätig verdächtigt. 


Dem heterosexuellen Mann wird schon fast automatisch eine „toxische Sexualität“ oder überhaupt ein toxisches Verhalten unterstellt.


Der berühmte Philosoph Kant bestimmte in seinem ebenso berühmten kategorischen Imperativ: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“


Man stelle sich vor, diverse Sexualität würde zum „allgemeinen Gesetz“, immer mehr Menschen leben homosexuell, schwul oder lesbisch oder wenden sich anderen sexuellen Aktivitäten zu,  die nicht mehr zu einem heterosexuellen Akt und damit auch nicht zu einer möglichen Fortpflanzung führen.


Dann wäre ein Staat wirklich vom Untergang bedroht, einfach weil es viel zu wenige Nachkommen gäbe. Das ist nicht so weit weg von der derzeitigen Realität, bei der gerade in den westlichen Staaten die Geburtenrate stark abgesunken ist.


Dennoch, bei allem lauten, egoistischen, mediengeilen Gezetere um diverse Sexualität: die große Mehrheit der Menschen, auch im Westen, ist nach wie vor
heterosexuell. Das wird nur manchmal verdeckt von dem selbst- und geltungssüchtigen Auftreten sexueller Minderheiten, die so tun, als seien sie die Mehrheit. 


So kann man hoffen, dass die normalen heterosexuellen Menschen, Männer und Frauen, weiter dafür sorgen werden, dass hinreichend genug Kinder gezeugt und geboren werden, um den Bestand der Gesellschaft einigermaßen aufrechtzuerhalten.


Aber auch unabhängig davon kann es zu einem Abschwung und Niedergang der westlichen Welt kommen, wie ich oben begründet habe.


Ich werde nachfolgend verschiedene Themen der Politischen Korrektheit aus der Einleitung, aber auch weitere Themen ausführlich darstellen und diskutieren. Ich beginne mit der Nachhaltigkeit.