Die Mutter aller Verschwörungstheorien     07.01.16

Natürlich waren die Amerikaner nie auf dem Mond, die Mondlandungen wurden in einem versteckten Studio in Hollywood mit aufwendigen Kulissen gefilmt – das weiß ja inzwischen jeder.

Die Amerikaner inszenierten die Mondlandung, um die Russen einzuschüchtern. Weil sie glaubten, die Russen hätten sich alte Pläne der V2 besorgt, der Rakete, mit der Hitler noch den Krieg zu gewinnen hoffte. Das hatten die Amerikaner herausgefunden, indem fünf amerikanische Geheimdienste vier russische Geheimdienste abhörten.

Es war aber ein Irrtum, die Russen spielten den amerikanischen Geheimdiensten bewusst falsche Botschaften zu. Vielmehr hatten die Russen vor, eine gewaltige Kanone zu bauen, für die Leonardo da Vinci im 15. Jahrhundert einen genialen Konstruktionsplan entwickelt hatte.

So dachten die Russen, in Wirklichkeit war dieser Plan jedoch schon wesentlich älter, er stammte von den Tempelrittern, genauer von dem genialen Großmeister der Templer, Jacques de Molay. Wenn die Templer von ihrem Schatz sprachen, waren nicht Reichtümer gemeint, sondern dieser Konstruktionsentwurf einer Waffe, die ihrer Zeit weit voraus war.

Der Plan für diese Waffe war über lange Zeit verschollen, wurde aber von der Geheimgesellschaft der Rosenkreuzer in einem verborgenen Verlies des Vatikans wiederentdeckt. Und zwar kamen sie den Illuminaten zuvor, die auch hinter diesem Plan her waren. Die Rosenkreuzer verkauften den Waffenplan an die Russen, für ein einhundert Millionen Rubel.

Einer der Rosenkreuzer war Goethe. Er stammte ursprünglich aus Atlantis. Er lebte als Zeitreisender und reiste in 20. Jahrhundert. Dort begann er eine Karriere unter dem Tarnnamen „Elvis Presley“. In Wirklichkeit ging es ihm natürlich nicht um die Gesangskarriere, sondern er wusste, dass auch ein Zeitreisender der Illuminaten ins 20. Jahrhundert unterwegs war, um den Russen den Waffenplan zu stehlen und an die Amerikaner zu verkaufen.

Dieser Illuminat trat mit der Band „The Doors“ unter dem Namen „Jim Morrison“ auf und tarnte sich ebenfalls als Sänger. Jim Morrison war eigentlich ein Alien, er war aus einem Paralleluniversum durch ein schwarzes Loch auf unsere Erde geschleudert worden. Seine wirkliche Gestalt, die einem Tintenfisch ähnelte, passte er – durch Transformation – an das Idealbild eines Mannes an. Die Frauen lagen ihm zu Füßen, was ihm aber eigentlich unangenehm war, weil so seine Tarnung leichter auffliegen konnte.

Elvis engagierte Marianne Faithfull, übrigens eine Wiedergeburt von Maria Magdalena, damit sie Jim verführte und ihn von seinen Machenschaften abrachte – aber vergeblich.

Jim Morrisons Song  „Light my fire“ ist natürlich in Wahrheit kein Liebessong,  sondern die Aufforderung an die Amerikaner, die große Kanone zu zünden und gegen Russland abzuschießen – wenn sie die denn gebaut hätten.

Goethe = Elvis Presley wollte verhindern, dass die Amerikaner den Plan für diese Superwaffe in die Hände bekämen. Aber er kam zu spät, Jim Morrison hatte die in Geheimschrift verfasste Akte bereits aus einem Tresor im Kreml gestohlen. Kurz danach starb Goethe = Elvis Presley , aber natürlich nicht an Tabletten. Der Alien Jim Morrison hatte ihn in eine Falle gelockt, und er wurde von dem Foucaultschen Pendel erschlagen – „Fuck You, Goethe“, rief ihm Jim noch hinterher.

Wenn jetzt ein kundiger Leser sagt: Wie kann das sein, da doch Elvis Presley erst 1977 gestorben ist und Jim Morrison schon 1971? Morrison ist natürlich nicht wirklich 1971 gestorben, er täuschte seinen Tod nur vor, um den Nachstellungen von Marianne Faithfull zu entgehen. Er lebt bis heute in den USA, allerdings als Untoter. (Es gibt übrigens Gerüchte, dass Goethe = Elvis bei dem Pendelschlag auch nicht gestorben ist, sondern in die Zukunft floh. Er soll dort Gedichte schreiben, die vertonen und  als Sänger vortragen – leider konnte ich das nicht überprüfen.)  

Jim Morrison, der den gestohlen Waffenplan an die Amerikaner verhökern wollte, wurde jedoch von diesen arg enttäuscht. Denn die Amerikaner hatten ein Ufo bei Roswell abgeschossen; und sie wollten die Waffen-Technologie der Außerirdischen übernehmen, was war dagegen der alte Plan der Templer? Sie wollten ihn nicht mehr haben. Daher verweigerten sie Jim Morrison die zugesagten zweihundert Millionen Dollar. Morrison rächte sich, indem er Coca- Cola und Hamburger erfand, was die Amerikaner in ein Volk von lauter XXXL-übergewichtigen Menschen verwandelte.

Die Amerikaner versuchten, die Geheimnisse des Roswell-Ufos auf Grund alter Weissagungen von Nostradamus zu entschlüsseln. Aber sie vermochten die dunklen Verse nicht richtig zu deuten und zerstörten ungewollt das Ufo – daher konnten sie dessen Waffen nicht nachkonstruieren.

So herrscht derzeit zwar keine Freundschaft, aber wenigstens ein kalter Frieden zwischen Amerika und Russland, denn keiner kann die Superkanone bauen und damit den Gegner besiegen – doch wehe, einer von ihnen findet noch einmal den geheimen Waffenkonstruktionsplan der Templer …

Anmerkung:

Hier präsentiere ich eine stark verzweigte, vielschichtige, „musterhafte“ – und absurde Verschwörungstheorie.

Ich bin kein prinzipieller Gegner von sogenannten Verschwörungstheorien. Zum einen sind Verschwörungstheorien natürlich attraktiv für Menschen, die versuchen, die komplexe Wirklichkeit mit möglichst wenigen, einheitlichen Theorien zu beschreiben und Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen Wirklichkeitsbereichen aufzudecken. Dieses Anliegen ist legitim, es dürfte wohl fast jedem ernsthaften Philosophen und Wissenschaftler ein Ziel sein – und ich bekenne mich auch dazu.


Das Problem ist nur, wenn die Komplexität durch die Theorie irrational und zwanghaft reduziert wird. Und das ist bei Verschwörungstheorien häufig der Fall. Andererseits wird eben – gerade auf der politischen Ebene – gerne etwas als Verschwörungstheorie diskriminiert, was den eigenen Ansichten und (verdeckten) Absichten widerspricht. Die Wirklichkeit – wiederum gerade die politische – kann so abstrus, so "lächerlich" und auch so amoralisch sein, dass es eben gerade einer scheinbar absurden Verschwörungstheorie bedarf, um sie realistisch zu beschreiben.