Gesellschaft, Politik, Wirtschaft

(03. 04. 2012)

 

(1) EINFÜHRUNG

(2) MEINE ARBEITSGEBIETE

(3) DOWNLOADS

 

 

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(1) EINFÜHRUNG

 

Das Fachgebiet „Gesellschaft“ umfasst Politik, Wirtschaft und eben Gesellschaft im eigentlichen Sinn. Geht man von den entsprechenden Wissenschaftsdisziplinen aus, kann man zusammenfassend von Gesellschaftswissenschaften oder Sozialwissenschaften sprechen und im Einzelnen von Politologie, Ökonomie (oder Ökonomik) und Soziologie. Man kann aber z. B. auch die Sozialpsychologie und Sozialbiologie dazurechnen.

 

Diese Fachgebiete beschäftigen mich schon lange, ich habe Soziologie studiert und in meiner Magisterprüfung (als Nebenfach) abgeschlossen.

 

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(2) MEINE ARBEITSGEBIETE

 

Vor allem folgende Themen bzw. Probleme interessierten und interessieren mich:

 

1) Theorie sozialer Systeme, soziologische Systemtheorie

Ich bin wie beschrieben generell ein Verfechter der Systemtheorie und dies auch im Bereich der Sozialwissenschaften.

Meine erste Arbeit, in der ich mich ausführlich damit auseinander- setze, ist:

            76 Systemtheoretische Analyse des Buches:

            H.E. Richter – Die Gruppe

(Dieser Aufsatz ist hier eingestellt.)

 

Es gibt sehr verschiedene Ansätze einer soziologischen System-theorie, die strukturell-funktionale, die funktional-strukturelle, die kybernetische usw. Aber alle eint, dass sie soziale Gruppen, Gemeinschaften aber auch Gesamtgesellschaften als Sozial-systeme auffassen. Dabei kann man auch eine Soziopathologie entsprechend der Psychopathologie konzipieren, anders gesagt, ein soziales System kann entsprechende Störungen entwickeln wie ein psychisches System.

 

 

2)  Biologische Wurzeln unseres Verhaltens

Es geht hier vor allem um Erkenntnisse der Sozialbiologie, wie weit unser Verhalten noch heute von angeborenen Instinkten und Trieben, generell von der „Natur in uns“, vom „Tier in uns“  ge- steuert ist. Dabei spielt die zentrale Rolle der Egoismus, der schon auf der Ebene der Gene verankert ist.

 

Dazu gibt es vor allem folgende Arbeiten von mir:

            Abschied von der Natur (1997)

(Dieses Buch ist im Punkt Bücher vorgestellt, der vollständige Text ist noch nicht auf der Homepage.)

            12 Egoismus und Aggression – unser biologisches Erbe

(Dieser Aufsatz wird in Kürze im Punkt Gesellschaft als PDF-Datei eingestellt.)

 

Natürlich muss eine komplexe Theorie unseres Verhaltens auch kulturelle, gesellschaftliche, psychologische, psychopathologische und weitereAspekte beinhalten.

 

 

3) Das Verhältnis von Frau und Natur

In der traditionellen Philosophie und Theologie, aber auch in der Esoterik, im Ökofeminismus und anderen modernen Richtungen wird eine besondere Nähe der Frau zur Natur behauptet, z. B. weil die Frau durch Schwangerschaft und Mutterschaft den natürlichen Prozessen des Lebens besonders verbunden sei. Die Frau werde in ihrem Verhalten also mehr von der Natur gesteuert als der Mann.

Ich habe diese Theorie analysiert und kritisiert, vor allem in dem Essay:

            12 Frau undNatur


 

 4) Aggression

Mit dem Thema der Aggression habe ich mich ausführlich beschäftigt, besonders  in den beiden Büchern:

            Die Kunst ,sich richtig zu ärgern (2002)

            Abschied von der Natur (1997)

 

Außerdem sind hier zwei Artikel zur Aggression eingestellt.

Von besonderer Brisanz ist, dass unsere Aggression m. E. aus zwei gegensätzlichen Quellen gespeist wird. Einerseits enthalten unsere biologischen Wurzeln ein großes Aggressionspotential. Andererseits  führt aber auch die Kultur vielfach zu aggressivem Verhalten. Die Kultur soll eigentlich dazu dienen, unsere biolo- gischen Antriebezu verfeinern,  zu „kultivieren“, sie zu schöpfer- ischen Leistungen auszuformen.  

 

Aber erstens ist die Kultur aus unserer Natur entstanden, enthält also wenigstens indirekt dasselbe Aggressionspotential.  Zum anderen führt die Kultur oft zu einer – neurotisierenden – Unter- drückung unserer natürlichen Antriebe und Gefühle, was ebenfalls  Wut, Zorn und Aggression auslösen kann. Es ist ein sehr schwieri- ger Balanceakt, eine konstruktive Vermittlung von Natur und Kultur zu finden – dies ist in unserer Gesellschaft bisher nicht überzeu- gend gelungen, aber generell wohl in kaum einer Gesellschaft.

 

 

5) Ökonomie und Politologie

Man spricht zwar von Wirtschaftswissenschaften und politischer Wissenschaft, aber im Grunde kann man hier nicht von echten Wissenschaften sprechen.  

 

Von einer echten Wissenschaft (empirischen) Wissenschaft fordert man normalerweise, dass es eine gewisse Übereinkunft der Wissenschaftler gibt, dass die Wissenschaft zu überprüfbaren, wiederholbaren Ergeb- nisse führt und (in gewissen Grenzen) auch Voraussagen erlaubt. Dies alles ist bei der Ökonomie kaum gegeben, bei der Politologie schon gar nicht.

 

Sehr oft werden heute Wirtschaftswissenschaftler in den Medien befragt. Erstens fällt auf, dass die sogenannten Experten völlig unterschiedlicher Meinung sind. Zweitens, die große Mehrzahl der Experten ist sehr konservativ, spricht sich z. B. gegen Arbeit- nehmerrechte aus. Es handelt sich meistens um Professoren, also Vertreter einer gehobenen Schicht, und genau die Interessen dieser Schicht vertreten sie – Objektivität sieht anders aus.

 

Die Ökonomen entwerfen komplizierte, mathematische Modelle der Wirtschaft bzw. des wirtschaftlichen Verhaltens. Aber diese idealisierten Modelle haben wenig mit der Realität zu tun und führen überwiegend zu falschen Prognosen; die Banken- und Finanzkrisen der letzen Jahre sind von kaum einem Wirtschafts- experten vorausgesagt worden.

 

Wenn es also auch keine streng wissenschaftlichen Aussagen in der Ökonomie gibt, so gibt es doch mehr oder weniger gut be- stätigte Theorien. Sicher kann man feststellen, dass die neoliberale Wirtschaftstheorie weitgehend falsifiziert und heute völlig überholt ist, sie ist vielmehr ein infantiler, aber destruktiver Aberglauben an die Allmacht des Marktes, weitgehend verantwortlich für die weltweiten Wirtschaftskrisen.

 

Hierzu sind derzeit vor allem meine folgenden Artikel zu nennen (beide unten als PFDs eingestellt):

            03 Sanierung der Wirtschaft

            04 Die Gegenaufklärung

 

 

6)  Überheblichkeit und Scheinheiligkeit des Westens

Normalerweise neige ich zu einer ausgeglichenen Plus-Minus-Darstellung, aber da der Westen sich selbst ständig rühmt und idealisiert, stehen hier kritische Worte im Vordergrund. Die westliche Welt is tvor allem charakterisiert durch Demokratie und Kapitalismus; früher hätte man auch das Christentum genannt, aber das ist heute kaum noch relevant, auch wenn anderes behauptet wird.

  Gehen wir denPunkten kurz im Einzelnen nach:

 

Demokratie: Natürlich ist die Demokratie eine weit entwickelte Herrschaftsform. Aber es ist ein Irrglauben, dass es in den westlichen Demokratien eine „Herrschaft des Volkes“ gäbe. Entscheidend sind immer mehr große Wirtschaftskonzerne und ihre Lobbyisten, Rating Agenturen sowie die Medien einschließlich Internet. Nicht nur die Politiker, sondern auch die einzelnen Bürger sind vielerlei Manipulationen ausgesetzt.  

 

Außerdem werden die Menschenrechte in vielen Punkten nicht eingehalten, z. B. unfaire Arbeitsverhältnisse, verbreiteter Kindesmissbrauch, Korruption.  

 

Dennoch mischen sich die westlichen Statten, insbesondere Westeuropa und die USA, ständig in die Politik anderer Staaten (vor allem des Ostens und Südens) ein, machen ihnen Vorhaltungen, wollen ihr Modell der Demokratie missionarisch weitergeben, ohne Respekt für die Werte und Traditionen anderer Kulturen.

 

Kapitalismus: Der Kapitalismus hat in gemäßigter Form, als soziale Marktwirtschaft, sicher auch seine Stärken. Aber seit einiger Zeit ist der Kapitalismus wieder zu einem ungezügelten Turbo-Kapitalismus pervertiert, der die Hauptschuld für die weltweiten Wirtschaftskrisen trägt. Doch in ihrer Selbstgerech- tigkeit wollen die Kapitalismusvertreter davon nichts wissen und versuchen, anderen Staaten das angeblich segensreiche kapitalistische Wirtschaftssystem aufzudrängen.  

 

Dabei ist der Kapitalismus auch bei uns vielfach gescheitert, z. B. hat die ganze Privatisierungsideologie im Grunde nur alles verteuert. Es wird Zeit, wieder anzuerkennen, dass auch eine sozialistische Wirtschaftsordnung ihre Stärken hat, z. B. eine viel geringere Arbeitslosigkeit, und dass eine Integration von kapital-

istischen und sozialistischen Strukturen sinnvoll ist.

 

Christentum: Das Christentum mit seinen (ursprünglichen) Werten wie Nächstenliebe, Solidarität, Glauben usw. wird  zwar noch viel im Munde geführt, spielt aber in Politik und Wirtschaft heute kaum eine Rolle; es ist dem Kapitalismus im Grunde auch wesensfern.

 

Aber so wie der Westen früher die Welt mit dem Christentum als der "besseren" Religion bekehren wollte, so missioniert er heute mit Kapitalismus und Demokratie. Dies zeigt angesichts der Krisen dieser Institutionen eine Selbstüberschätzung sowie eine große Scheinheiligkeit - und eine Missachtung für andere, alternative Kulturen und Lebensweisen.

 

Im Sinne einer soziologischen Krankheitslehre könnte man vereinfachend von einer narzisstischen Störung des westlichen Systems sprechen, was aber natürlich im Einzelnen differenziert werden müsste.  

 

Eine genaue Analyse von mir zu diesen Verhältnissen steht noch aus, am ehesten sind folgende meiner Texte zu nennen:

            04 DieGegenaufklärung (hier bei Gesellschaft als PDF   

                 eingestellt)

             Die schöne Illusion der Wassermänner. New Age –  

             die Zukunft der sanften Verschwörung (1989)

 

 

7) Modelle der Gesellschaft

Vor allem in  meinem  Buch über New Age („Die schöne Illusion der Wassermänner“, Seite 154 -  181) habe ich – angelehnt an die Polarität von Yin und Yang – verschiedene Modelle einer Gesellschaft vorgestellt:

die„alte“, kapitalistische Gesellschaft, die sanfte Gesellschaft, die ganzheitliche Gesellschaft und die spirituelle Gesellschaft, ver- bunden mit einer Analyse  „Mega-Ganzheit und Gesellschaft“.

(Derzeit ist dieser Text nicht auf der Homepage, das Buch gibt es aber antiquarisch zu kaufen.)

 

 

8) Scheinwelt

Dieser Punkt ist mir der wichtigste, und er ist wohl auch objektiv der bedeutendste. Er gehört nicht nur zum Bereich Gesellschaft, sondern wäre ebenfalls anderen Gebieten zuzuordnen wie Philosophie und Psychologie.

Hauptthese: Wir Menschen leben in einer hochgradig irrealen, illusionären Welt, einer Scheinwelt. Dies betrifft ganz besonders die Kommunikation zwischen den Menschen, im Kleinen wie in der Gesamtgesellschaft. Der höchste Grad an Irrealität, an "Scheinheiligkeit", ist vermutlich in der Politik anzutreffen.

 

Dabei gibt es zwei wesentliche Unterscheidungen zu treffen:

 

1.  Ein Teil der Irrealität entstammt der genetischen Anlage :Der Mensch glaubt meistens, er handele aus rationalen Entscheidun- gen.Tatsächlich sind wir in vielem von uralten Trieben und Emotionen gesteuert, die wir oft gar nicht als solche erkennen. Hier nur ein Beispiel: Der Raser auf derAutobahn, der einem anderen Auto hinterjagt, ahnt nicht, dass er von einem vorzeitlichen Jagd- und Beuteinstinkt gesteuert wird.

 

2.  Noch gravierender sind aber die Realitätsverzerrungen, die durch Kultur und Erziehung dem Menschen übergestülpt werden. Im Gegensatz zu den genetischen Einflüssen, bei denen die Grundströmungen für alle gleich sind, sind die Sozialisations- einflüsse individuell sehr unterschiedlich. Dennoch gilt, dass unsere gesamte Gesellschaft neurotisch ist, nur in unterschied- lichem Ausmaß. Auch hier nur ein Beispiel: Jemand kämpft sein ganzes Leben mit aller Kraft um Erfolg – und begreift nicht, dass er eigentlich immer noch das Kind ist, welches die Liebe seines Vaters erlangen möchte.

 

In diesem Zusammenhang ist eine weitere Unterscheidung wesentlich:

a) Die meisten Täuschungen sind Selbsttäuschungen, d. h. wir wissen nicht, dass unsere echten Motive und Antriebe ganz andere sind, wir verkennen uns, so wie wir auch andere verkennen. Anders gesagt, diese Irrealität ist uns unbewusst.

 

b) Aber es gibt in unserer Gesellschaft auch vielfach bewusste und beabsichtigte Täuschungen, Irreführungen, Manipulationen anderer Menschen. Unsere Wünsche, Gefühle, aber auch unsere Gedanken und unser Verhalten werden gezielt beeinflusst, überwiegend im wirtschaftlichen Bereich. In der Werbung wird mit wissenschaftlichen Methodik erforscht, wie man den Konsumenten am besten dazu verführen kann, etwas zu kaufen, was er nicht braucht und was ihn vielleicht auch finanziell überfordert. Man kauft sich eben z. B. kein Auto, sondern ein Lebensgefühl, ein Erfolgsimage, eine Kompensation realer Minderwertigkeitgefühle.

 

Fazit: Die weitaus meisten Bedürfnisse, Gefühle und Gedanken des Menschen sind nicht echt, entsprechen nicht seiner wirklichen Identität, ohne dass ihm das normalerweise bewusst wäre. Außerdem müssen wir bei einem Gegenüber immer damit rechnen, dass er uns etwas vormachen, uns manipulieren will. Kurz, wir leben in einer Scheinwelt. Das ist ein sehr gewichtiges, beunruhigendes Ergebnis, das unser Welt- und Menschenbild erschüttern kann.

 

Manche Täuschungen und Illusionen mögen zum Schutz notwendig sein, aber generell muss es das Ziel sein, diese irreale Verzer- rungen aufzudecken und bewusst zu machen.

 

Ich habe diese Thematik schon in manchen Büchern und Artikeln angesprochen, aber es gibt es noch keinen speziellen Text von mir dazu. Das Thema wäre sicher ein Buch wert, aber ich habe meine Zweifel, ob Verlage das gerne aufgreifen würden.

 

Natürlich haben auch schon viele andere Autoren über Irrealität und Täuschungen geschrieben, aber mir ist kein Buch bekannt, das die Totalität unserer Scheinwelt darstellt. Und das systematisch Me- thoden beschreibt, wenigstens etwas den trüben Schein aufzu- hellen und sich davon zu befreien.

 

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(3) DOWNLOADS 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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