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17.02.16  Streiten oder Nachgeben?    
  
Sollen wir mit unseren Mitmenschen streiten, wenn wir uns über sie ärgern?
Oder sollen wir um des lieben Friedens willen besser nachgeben?
Sollen wir unseren Ärger rauslassen oder lieber runterschlucken?
 
Aber es geht nicht nur um unsere Mitmenschen. Es geht überhaupt um unseren Umgang mit dem Leben, mit dem Schicksal.
   Sollen wir kämpfen,  unsere Ziele auch gegen Widerstände durchsetzen?
   Oder sollen wir uns anpassen, dem Leben so folgen, wie es eben kommt?

Diese Fragen sind nicht pauschal zu beantworten.
Denn ÄRGER, WUT und ZORN haben eine negative und eine positive Seite.     
  - Negativ ist: Man fühlt sich genervt, regt sich sinnlos auf, und es gibt Streit. Vielleicht geht eine Freundschaft in die Brüche oder man verliert seinen Job. Ärger-Gefühle können  zu hohem Blutdruck und Magengeschwüren führen.
  - Positiv ist: Ärger zeigt einem, dass etwas falsch läuft. Wut gibt uns die Kraft,  uns zu wehren. Zorn motiviert dazu, etwas Neues zu wagen, sein Leben zu ändern oder außergewöhnliche Leistungen zu vollbringen.

Glücklich der Lebenskünstler, der in einem Gleichgewicht lebt: der sich nicht unnötig aufregt, den nicht die Fliege an der Wand ärgert. Aber der mit gerechtem Zorn auf Ungerechtigkeiten reagiert und sich erfolgreich zu Wehr setzt.

Doch die meisten Menschen ärgern sich entweder zu viel oder zu wenig. Sie gehören einer der beiden folgenden Gruppen an:

1. Konflikt-Menschen  
Das sind Menschen, die schnell in Konflikt oder Streit mit ihrer Umwelt geraten, sogar die Auseinandersetzung suchen. Durch ihren Ehrgeiz haben sie oft Erfolg. Aber es sind genervte und gestresste Zeitgenossen, die sich viel zu oft und viel zu  sehr ärgern.

2. Harmonie-Menschen
Das sind Menschen, die alles dafür tun, um in Harmonie zu leben, die Angst vor Streit haben, lieber ihre eigenen Wünsche zurückstecken. Sie schlucken ihren Zorn herunter oder fühlen ihn gar nicht mehr. Zwar leben sie so in Harmonie mit ihren Mitmenschen, aber es ist oft eine Scheinharmonie.

Früher wurde der Ärger meist einseitig negativ dargestellt. Es wurde  nur beschrieben, wie man sich weniger ärgert, seine Wut überwindet und seinen Zorn loslässt. Viele Leser glaubten, man solle lernen, sich gar nicht mehr zu ärgern, immer gelassen zu sein und sich trotzdem durchzusetzen. Aber das ist unrealistisch, der Zorn gehört auch zum Menschen hinzu. Und falsche Versprechungen wie „nie mehr ärgern“ führten letztlich nur zu Enttäuschungen und zusätzlichem Ärger.
   
In den letzten Jahren ist dann die „positive Wut“, der nützliche Ärger und Befreiungszorn mehr zum Thema gemacht worden. Vor allem in feministischer Literatur bzw. Ratgebern für Frauen wurde beschrieben, wie die unterdrückten „guten Mädchen“ zu selbstbewussten „bösen Mädchen“ werden können. Aber man darf nicht von einem Extrem ins andere schlagen.

Es geht um die Kunst, sich richtig zu ärgern. Konkret heißt das:
sich nur dann  ärgern, wenn es dafür steht,
nicht sinnlos gegen Unabänderliches ankämpfen,
aus dem Ärger,  dem Zorn oder der Wut konstruktiv  handeln.
 
Dieses Ziel gilt gleichermaßen für Konflikt-Menschen und Harmonie-Menschen, nur die Wege sind unterschiedlich.

   - Die Konflikt-Menschen müssen lernen, sich von unnötigem, schädlichem
     Ärger  zu befreien  und friedlicher, gelassener zu werden.
   - Die Harmonie-Menschen müssen lernen, ihren Ärger nicht mehr zu schlu-
     cken,  sondern gesunden, berechtigten Ärger auszudrücken.

Indem der Konflikt-Typ seine friedliche Seite verstärkt und der Harmonie-Typ seine kämpferische Seite entfaltet, werden beide zu vollständigen Persönlichkeiten.

Auszug aus der Einleitung für ein neues Buch von mir zum Thema: Ärger und Aggression (noch nicht veröffentlicht).


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08.02.16  Narzissmus

Schon beim 20. Jahrhundert sprach man vom Zeitalter des Narzissmus. Für unser (bisheriges) 21. Jahrhundert gilt dies noch in größerem Ausmaß.
Beim Narzissmus kann man 2 Formen unterscheiden:

1) auf sich selbst bezogener Narzissmus
Das ist der meistens gemeinte. Jemand ist in sich selbst verliebt, findet sich selbst großartig, grandios.

2) auf andere bezogener Narzissmus
Hier bewundert man eine andere Person, verehrt, idealisiert sie, schwärmt für sie. Manchmal versucht man, ihr nachzueifern, manchmal  strebt man gar nicht danach, selbst auch grandios zu werden. Sondern man genießt es gerade, selbst im Kontrast unvollkommen und klein zu sein; und wenn man der Person in Kontakt steht, will man sich vielleicht von ihr beschützen, lehren, leiten lassen.

Beide Formen von Narzissmus haben ihre Wurzeln in unserer Kindheit: So bewundert das kleine Kind seine Eltern, vor allem seine Mutter. Die sehr unterschiedlichen psychologischen Theorien über den (primären und sekundären) Narzissmus in der Kindheit will ich hier aber nicht weiter verfolgen. Jedenfalls ist Narzissmus so gesehen ein natürliches Phänomen.

Zwar gehen wir normalerweise davon aus, dass es zur gesunden seelischen Entwicklung gehört, den Narzissmus zu überwinden. Dass man sich selbst und andere realistisch sieht.
Man könnte jedoch auch dagegen setzen, dass jedenfalls die Verehrung eines anderen zu den Konstanten der menschlichen Daseins gehört. Dass es vielleicht umgekehrt gerade ein Manko ist, wenn man andere (und auch sich selbst) nicht mehr bewundern kann.

Allerdings weist es eindeutig auf eine Störung hin, wenn man vor allem sich selbst als grandios inszeniert, obwohl man gar keine besonderen Kenntnisse oder Leistungen aufzuweisen hat. Und das ist in unserer Zeit ein großes Problem: So viele, junge Menschen wollen ein Star werden bzw. sein,  Schauspieler, Musiker, Internetstar oder was auch immer. Und das, obwohl sie gar kein Starpotential haben. Oder sie himmeln jemand anderen an, der z. B. einfach nur viel Geld hat.

Wenn jemand wirklich besonderes  geistige, körperliche oder psychische Leistungen vollbringt, dann mag es angemessen sein, ihn dafür zu bewundern. Oder auch sich selbst zu bewundern, aber die viele Möchtegernstars sind einfach nur lächerlich und nervend. Man sieht das z. B. bei Musiksendungen wie „DSDS“, wo Leute auftreten, die nun wirklich gar nicht singen könne, aber meinen, sie seien zum Sänger geboren.
Dieser Narzissmus kann – wenn er übersteigert ist – durchaus Krankheitswert haben, im Sinne einer Neurose, Persönlichkeitsstörung oder sogar Psychose.

Solche narzisstischen Menschen reagieren normalerweise auf Ablehnung äußerst deprimiert oder aggressiv. Und das ist eben generell die zweite problematische Seite des Narzissmus: die narzisstische Kränkung. Es gilt als normal, dass man auf Beleidigungen, Spott, Verleumdung usw. – eben Kränkungen – mit einer Kränkung bzw. Gekränktheit reagiert. Das spielt gerade heute, z. B. bei Cyber-Mobbing, eine große Rolle.
Zwar kann man theoretisch einen idealen Menschen konstruieren, dessen Selbstbewusstsein so gesund und solide ist, dass er sich nicht kränken lässt. Aber das ist sicher nicht der Normalfall. Vielleicht muss man bei jemandem, der seelisch quasi „unverletzlich“ ist, sogar an einen besonders  ausgeprägten Narzissmus, einen narzisstischen Schutzwall denken, der aber schon in Richtung Größenwahn gehen kann.
Meistens ist der narzisstische Mensch aber besonders leicht kränkbar. Was andere wegstecken oder eventuell weglachen, kann für ihn zu einer seelischen Bedrohung werden, die sich autoaggressiv (in Suizid) oder aggressiv (in einer Gewalttat, einem Racheakt bis zum Mord) Bahn brechen kann.
Daher gehört es zur seelischen Prophylaxe, übertrieben narzisstischen Bestrebungen entgegenzuwirken. Man möge mit einer Realitätsprüfung immer sich selbst aber auch andere in ihrer wahren Größe sehen, was wie gesagt „ein bisschen Narzissmus“ nicht ausschließt.
 

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01.02.16  Das Leib-Seele-Problem  

Von besonderer Bedeutung für Psychologie wie Philosophie ist das Verhältnis von Körper und Seele, das im sogenannten Leib-Seele-Problem gefasst wird. Dieses Problem ist quasi ein Sonderfall des Materie-Geist-Problems, das bis heute nicht überzeugend gelöst wurde. In unserer zeitgenössischen Wissenschaft dominiert noch immer die Auffassung, dass die Psyche vom Körper, genauer von Gehirn abhängig ist, dass es ohne funktionierendes Gehirn auch keinen Nachweis einer Seele gibt. Im Einzelnen lassen sich vor allem folgende Positionen unterscheiden:  

1) Materialismus: Körper --> Seele
 Der Körper bestimmt (oder erschafft) die Seele
2) Idealismus: Seele --> Körper
Die Seele  bestimmt (oder erschafft) den Körper
3) Unionismus: Körper = Seele
Körper und Seele bilden eine Einheit (wie 2 Seiten einer Münze)
4) Unitarismus:  Körper <--  X  --> Seele
Es existiert ein drittes Prinzip X als Basis von Körper und Seele, z. B.  Energie.   
5) Interaktionismus: Körper <--> Geist
Körper und Seele stehen in Wechselwirkung.

Eine weitere Variante wäre der Parallelismus, wonach Psyche und Körper sich parallel verhalten, aber ohne dass kausale Beziehungen zwischen ihnen bestehen, sondern auf Grund einer „prästabilisierten Harmonie“; diese auf den Philosophen Leibniz zurückgehende Theorie ist allerdings für die Jetzt-Zeit kaum mehr plausibel.
   Eine eindeutige Bestimmung einer der oben genannten Positionen als „wahr“ ist bis heute nicht möglich. Die herkömmliche Wissenschaft favorisiert großteils immer noch den Materialismus, aber dieser hat an Boden verloren. Die Esoterik und teilweise auch die Philosophie stehen für den Idealismus. Moderne Ansätze stützen vor allem den Interaktionismus und den Unionismus, der auch mein Favorit ist.
   Bis auf den Interaktionismus sind aber alle anderen Positionen letztlich monistisch, d. h. sie nehmen letztlich nur ein Grundprinzip an: entweder Seele oder Körper.  Es liegt hier nur im Ausgangspunkt ein Dualismus vor. Z. B. wird eben beim Unitarismus die Dualität Materie und Geist auf eine zugrundeliegende Einheit X zurückgeführt.
   Es gibt auch – esoterische – Theorien, dass es einen Übergang zwischen „grobstofflicher“ Materie (Körper) und unstofflichem Geist (Seele) gibt, nämlich den Bereich der Feinstofflichkeit. In diesen Kontext gehört z. B. der sogenannte Astralkörper. Generell gilt: Es wird von einer Schwingung des Seins ausgegangen, wobei gilt: Je höher („feiner“) die Schwingung, desto geistiger.
   Bestimmte seelisch-geistige Prozesse wie Denken oder Vorstellen lassen sich – idealistisch – rein innerpsychisch beschreiben, ohne Bezug auf den Körper (wenn man auch davon ausgehen muss, dass das Denken mit körperlichen Prozessen verbunden ist). Wann immer es aber um das Einwirken des psychischen Systems auf die Umwelt geht, also um Verhalten, muss der Körper berücksichtigt werden, sieht man einmal von umstrittenen Fähigkeiten wie Psychokinese ab.
 

Literatur: Integrale Psychologie (unveröffentlichtes Manuskript)

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22.01.16   Psychologische Methoden

 

-         Verhaltens-Beobachtung einschließlich Experiment

Das Verhalten von Menschen wird beobachtet, in natürlichen Situationen oder künstlichen Laborsituationen. Dabei spielen auch Befragungen bzw. Fragebogen und Tests eine Rolle.

-         Körperliche Messungen

Genauer: psycho-neuro-physiologische bzw. neurochemische Messungen und Tests, d. h.Messungen von Parameter, die psychisch relevant sind, wie Milchsäure im Blut, Schweißabsonderung, elektrischer Hautwiderstand, Gehirnströme.

-         Introspektion

Selbstbeobachtung bzw.Selbsterfahrung, inklusive Selbsthypnose, d. h. innere (bewusste und gezielte) Wahrnehmung der eigenen Gefühle, Gedanken usw.

-         Intuition

Einfühlung (Emphatie) in einen anderen Menschen, Erspüren seiner inneren (verborgenen) Wünsche, Pläne,Überzeugungen u. ä. Dies kann in einer eigenen Versenkung (Meditation) geschehen und zu Erleuchtungs-Erfahrungen führen. Dieser Weg ist allerdings wissenschaftlich nicht anerkannt, dies gilt noch mehr für außersinnlicheWahrnehmung wie Telepathie, also Gedankenlesen.

-         Theorienbildung und Statistik

Hypothesen- bzw. Theorienbildung bedeutet: Es werden Gesetze formuliert, die für alle Menschen (einer Gruppe)bzw. für einen bestimmten Prozentsatz gelten. Dabei kommen auch logische, mathematische und statistische Verfahren zum Zuge. Aus diesen Gesetzen werden logisch-deduktiv singuläre Aussagen abgeleitet.

 

Die ersten fünf Zugänge beruhen alle auf Erfahrung, wenn auch in sehr unterschiedlicher

Form. Man kann sie empirischnennen. Zur Erfahrung gehört indirekt auch die Kenntnisnahme von empirischen Untersuchungen anderer, durch Lesen, durch Hören usw.

   Der  Zugang der Theorienbildung ist dagegen rational bestimmt. Er führt nicht unmittelbar zu Erkenntnissen, sondern die Theorie muss sich an der Empirie bewähren. Wenn man allerdings ein Gesetz hat, welches das Verhalten aller Menschen (bzw. einer Gruppe) beschreibt, kann man daraus eben auf das Verhalten jedes einzelnen Menschen schließen.

   Generell sind der Weg der Erfahrung und der Weg der Vernunft bzw. Theorie nicht gänzlich voneinander unabhängig. Beobachtung erfolgt „theoriegeleitet“, und  normalerweise basiert eine Theorie auch auf Erfahrungen, ist oft gerade die Verallgemeinerung einzelner Erfahrungen bzw. von Stichproben. Erst im Zusammenwirken von empirischem und rationalem Vorgehen entfaltet sich wissenschaftliche Forschung. Dabei spielen allerdings zusätzliche konventionalistische und pragmatische Faktoren eine Rolle, d. h.Gesetze enthalten immer auch einen Aspekt von Festlegung oder Mutmaßung, sie sind nicht vollständig aus der Empirie herzuleiten.

Literatur: Integrale Psychologie (unveröffentlichtes Manuskript)

 

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16.01.16  Richtungen der klinischen Psychologie

Bei der

klinischen Psychologie

sind verschiedene Richtungen zu unterscheiden, je nachdem, auf welchen Aspekt einer psychischen Störung bzw. der Therapie man sich konzentriert und welches Theoriekonzept man vertritt. Die wichtigsten Richtungen sind:

•        Kognitivismus

betracht Denken und Einstellungen als zentral.

Konkrete Therapien sind: Kognitive Therapie, Rational-Emotive-Therapie (RET).

•        Dynamismus (Tiefenpsychologie):

betrachtet  Unbewusstes und Gefühle sowie Bedürfnisse als zentral.

Konkrete Therapien sind: Psychoanalyse, Individual-Psychologie, Primärtherapie, aber auch Hypnose,Trance-Therapie.

•        Behaviorismus

betrachtet das Verhalten und Körperals zentral.

Konkrete Therapie ist die Verhaltenstherapie, mit verschiedenen Formen wie Systematische Desensibilisierung, Expositionstherapie, Selbstbehauptungstraining.

•        Humanismus

betrachtet psychisches Wachstum und Kommunikation als zentral.

Konkrete Therapien sind: Gesprächstherapie, Gestalttherapie, Encounter, Gruppentherapie.

•        Transpersonalismus

betrachtet Spiritualität und Über-Selbst als zentral.

Konkrete Therapien sind: Meditation,Psychosynthese, psychodelische Drogen.

 

Zusätzlich ist zu nennen die Psychiatrie, die vorrangig Körper und Gehirn im Blick hat und psychische Störungen entsprechend primär mit Psychopharmaka, Biofeedback oder Eingriffen ins Gehirn behandelt. Es handelt sich hier aber nicht um eine Psychotherapie im eigentlichen Sinn. 

   Eine integrale, ganzheitliche Psychotherapie darf  nicht einen Aspekt auf  Kosten der anderen favorisieren, sondern muss  alle Aspekte in angemessener Weise berücksichtigen.

   

Literatur: Integrale Psychologie (unveröffentlichtes Manuskript)

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12.01.16   Sucht die Wissenschaft nach Wahrheit?

Normalerweise wird man auf diese Frage antworten: Es ist doch selbstverständlich für einen Philosophen oder Wissenschaftler, dass er – nur – nach der Erkenntnis der Wahrheit strebt.

In der Realität sieht das aber m. E. anders aus.

Wahrheit ist nur ein Nebenprodukt der üblichen Philosophie und Wissenschaft. Pointiert und zugegeben etwas polemisch gesagt: Wahrheit ist ein Kollateralschaden für Philosophie und Wissenschaft, diese zielen nicht auf Wahrheit, sie fällt eher zufällig an und ist oft auch nicht erwünscht.

Natürlich kann man den Wahrheitsbegriff relativieren, aber das ist hier nicht das Thema.

Sondern dass es der überwiegenden Zahl von Philosophen und Wissenschaftlern nicht primär um die Wahrheit geht, sondern vor allem um folgende Motive:

-         Geltungssucht, Narzissmus, Eitelkeit

-         Konkurrenz, andere übertreffen und runtermachen

-         Neid, Missgunst, Boshaftigkeit, Intrigen

-         Ausgrenzung sogenannter Außenseiter oder Quereinsteiger

-         Pflege der eigenen Clique

-         Geldgier, Aufträge ergattern, abkassieren

-         Bestätigung einer Ideologie

-         Abwehr gegen irrationale Ängste

-         Such- und Arbeitszwang

 

An anderer Stelle werde ich mich einmal ausführlicher und differenzierter mit diesem Thema beschäftigen.

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05.01.16   Logik der Dialektik    

1. These, 2, Antithese, 3. Synthese – dieser Dreischritt von Hegel ist weltberühmt und gilt als die vielleicht beste Kurzdefinition der Dialektik.

Die Thematik setze ich hier als bekannt voraus und verzichte daher auf Erläuterungen oder Beispiele.
Ich will hier an verschiedenen Modellen prüfen, ob sich diese drei Schritte rein logisch bestimmen lassen.
Da sich wie gesagt die gängigen logischen Symbole nicht mit dem Homepage Creator darstellen lassen, muss ich mir mit Ersatzsymbolen behelfen.

nicht: –
und: &
oder: v
wenn – dann: -->
…………………………..

These        A

Antithese    –A

Synthese    A & –A

Das ist ein logischer Widerspruch und somit keine sinnvolle Lösung.
……………………………

These        A

Antithese    –A

Synthese    A v –A

Das ist eine Tautologie und somit auch keine sinnvolle Lösung, denn eine Tautologie enthält keine Information.
………………………………

These        A --> B

Antithese    A --> C

Synthese    A --> B & C

        Es gilt: (A --> B) & (A --> C) --> (A --> B & C)
        Dies ist ein logischer Schluss, es gilt sogar die logische Äquivalenz.
Das hieße, dass die Synthese logisch aus der Konjunktion von These  und Antithese folgt.
Eine Synthese soll aber etwas Neues einbringen und nicht aus These und Synthese logisch abzuleiten sein.
Außerdem sind A --> B und A --> C nicht unbedingt antithetisch.
Daher finde ich diese Lösung auch nicht überzeugend.
……………………………….

These        A    entsprechend quantitativ p(A) = 1

Antithese    –A    entsprechend quantitativ p(A) = 0

Synthese    p(A) = 0,5

        In diesem Fall bedeutet die Synthese genau die (quantitative) Mitte zwischen These und Antithese.
Dies wäre eine denkbare Lösung. Allerdings reicht dafür die normale Logik nicht aus, sondern man benötigt eine quantitative Logik, wie ich sie z. B. mit meiner Integralen Logik vorgelegt habe.
………………………………..

These        A        entsprechend quantitativ p(A) = 1

Antithese    –A        entsprechend quantitativ p(A) = 0

Synthese    0 < p(A) = 1

In diesem Fall bedeutet die Synthese nicht genau die (quantitative) Mitte zwischen These und Antithese. Sondern das Intervall aller Werte zwischen These (p = 1) und Antithese (p = 0).
Der Vorteil dieser Lösung ist: Die Synthese wird nicht genau auf einen Wert festgelegt, sondern sie beinhaltet einen Spielraum von möglichen Werten. Allerdings ist diese Lösung natürlich auch weniger eindeutig.
In jedem Fall gilt auch hier: Dafür reicht dafür die normale Logik nicht aus, sondern man benötigt eine quantitative Logik, wie die Integrale Logik.


Erste Bilanz:
1. Ich habe hier fünf Modelle geprüft zur Formalisierung vom Dreischritt These – Antithese – Synthese.
2. Ein optimales Modell wurde nicht gefunden, hier wären weitere Untersuchungen vorzunehmen.
3. Für die beiden besten Modelle reichte die übliche (Aussagen-)Logik nicht aus, sondern man benötigte eine quantitative Logik wie z. B. die von mir entwickelte Integrale Logik.
4. Generell kann man bezweifeln, ob die Logik ausreicht, diesen Dreischritt darzustellen. Die Synthese muss sich einerseits aus der These und Antithese ableiten, andererseits diese aber auch überschreiten, im Sine einer Emergenz. Es ist fraglich, ob die Logik das leisten kann.
 

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